Nachhaltigkeitszertifikate in der Immobilienwirtschaft

Die Immobilienbranche entwickelt neue Wege, um Gebäude nachhaltig und taxonomiekonform zu gestalten. Der Qualitätsprozess wird durch Immobilienzertifikate unterstützt. Aber für welches System soll man sich entscheiden?

Die Briten waren in den 90er Jahren mit dem ersten Nachhaltigkeitszertifikat für Immobilien „BREEAM“ Vorreiter. Seitdem sind weitere Zertifizierungssysteme in den USA (LEED, WELL-Building, etc.), Europa und Asien entstanden. Auch Österreich trägt zu dieser Zertifikatslandschaft bei.

Die Systeme weisen in ihrem Umfang, Inhalt und Tiefe starke Abweichungen auf. Manche Zertifikate konzentrieren sich vor allem auf eine Säule der Nachhaltigkeit wie z.B. „Ökologie“ oder „Soziales“, andere Zertifikate umfassen alle drei Säulen der Nachhaltigkeit – Ökologie, Soziales und Ökonomie und wieder andere wie ÖGNI/DGNB gehen darüber hinaus und beleuchten je nach Systemvariante bis zu 6 Aspekte der Nachhaltigkeit.

Entscheidend für die Auswahl des Systems ist auch dessen EU-Taxonomie-Kompatibilität. Zertifikate, die in der EU entwickelt wurden, integrieren in der Regel die EU-Taxonomie-VO (ÖGNI/DGNB). Zusätzliche Faktoren bei der Beurteilung sind der Grad der Greenwashing-Vermeidung und die langfristige Durchsetzungsfähigkeit auf der europäischen und globalen Bühne. Mieter, institutionelle Investoren und Ratingagenturen fordern grüne Zertifikate und mit wachsendem Know-how aller Beteiligten werden sich jene Zertifikate behaupten, die den oben erwähnten Anforderungen entsprechen.

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